Oberflächlich betrachtet - I

Ein Blog Post über den Weg hin zum und mit dem Surface Book von Microsoft.

Ich hätte es im Prinzip erwarten können. Bei meinem bisherigen Glück mit Onlinebestellungen ist der Weg, hin zu dem Moment, da ich die Ware in den Händen halten kann, ein sehr steinger. Genau wie sich die Deutsche Fußballmannschaft in 2014 nach vorn kämpfen musste, war es keine Selbstverständlichkeit das Gerät nun auf den Beinen liegen zu haben, um diesen Post zu schreiben. Aber fangen wir ganz vorn an.



Insiderprogramm

Eines Tages erreichte mich eine Mail, die mir versprach, dass die Teilnehmer des Microsoft Insiderprogramms eine Sonderkondition zum Kauf des Surface Book erhalten - nett. Und dazu das Dock, welches man für den Anschluss weiterer Geräte extrem gut gebrauchen kann, kostenfrei oben drauf. Coole Aktion, dachte ich. Ein kurzer Blick in die Twitter Timeline zeigte mir, dass auch andere diese Mail erhalten hatten und nun darüber diskutierten, ob man zuschlagen sollte oder eben nicht. Ich sags mal so... es gab mehr Leute dagagen, als dafür.

Hey, lass ich mich durch die Meinung anderer beeinflussen - ja klar. Also selber eine Meinung bilden und einen Blick in den Store riskieren.

Pfff.... Volle Ausbaustufe... hossa. Das ist definitv zu viel für ein Gerät, dass erst noch seine Berechtigung erkämpfen muss. Und da ich seit einiger Zeit mit einem MacBook Pro rum mache, wurde mir die Entscheidung noch schwerer gemacht.

Auf der anderen Seite, wie soll ein solcher Hybrid jemals eine Chance bekommen, wenn man immer nur abwartet. Also... eine Ausbausstufe weniger ausgewählt, Rabattcode eigegeben und die Bestellung ausgelöst.

Wenn ich einen Screenshot gemacht hätte, ihr könntet jetzt sehen, dass das ein Unheil seinen Lauf nehmen wird.

Statt einer Bestätigung, dass die Bestellung erfolgreich war, meldete sich die Webseite: "Ähm... keine Ahnung, was eben passiert ist, aber Bestellung pfutsch. Mach mal noch mal."

Ich so: "Ok, kein Problem, mach ich einfach nochmal."

Webseite so: "Ähm, nee du, irgendwas ist nicht so richtig gut mit deiner Kreditkarte. Mach mal nochmal"

Ich so: (rolleyes) "Na gut... jetzt mit Paypal."

Webseite so: "Super... alles hat geklappt. In 2-4 Tagen bist du Besitzer eines Surface Book, i7, 8GB RAM, 256 GB HDD"

Ich so: "Supi, und wenns nicht gefällt, kann ich's ja zurück schicken. :-)"

Nach besagten vier Tagen wurde ich sehr unruhig, denn weder eine Bestätigungsmail noch eine Versandbenachrichtigung oder sonst irgendetwas kam bei mir an. Also ran an den Microsoft Support, im Chat. (Später habe ich noch das halbe Team im Support per Telefon kennen gelernt.)
Man sagte mir, dass es ein Problem bei der Bestellung gab und alles noch im grünen Bereich ist. Ich brauche mir keine Sorgen machen, das Geld wird erst bei Versandbestätigung abgebucht. Ha, falsch gedacht. Noch im selben Augenblick schaue ich auf's Konto und siehe da, die Buchung ist erfolgt, nur halt kein Versand. Das teile ich dem Kollegen auf der anderen Seite mit. Mit dem Effekt... Chat beendet. Einfach so.

Na gut, ich möchte euch wirklich alles ersparen, was dann kam... etliche Minuten am Telefon und etliche Ausreden, warum es denn gerade jetzt nicht klappt. Hey Leute, dachte ich mir, ich wende mich mal direkt an die Kollegen in der Microsoft Community. Eine kurze Nachricht an Jan Schenk und die Eskalation nahm ihren Lauf. Er hat sich rührend für mich eingesetzt - ein dickes Dankeschön nochmal an dieser Stelle.

Es hat insgesamt gute drei Wochen gebraucht, bis die Finanzabteilung bei Microsoft die Buchung wieder frei gegeben hat. Da muss definitiv dran gearbeitet werden, denn meine Kohle lag schon lange auf eurem Konto.
Ich hatte inzwischen schon eine private Supportmitarbeiterin, die sich herzlichst um mich kümmerte, Statusberichte lieferte, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Beeindruckend, auch ein Dank an Olivia :)

Da isses

Nach dieser Odyssee konnte ich das Gerät endlich in der Hand halten. Fast.
Ganz so einfach war es dann doch nicht. Der Lieferprozess wurde von meiner Olivia dankenswerter weise nach Nürnberg umgelenkt, weil ich dort zur DWX war. Eigentlich sollte das Gerät am Montag da sein, aber was soll ich sagen. Mittwoch ist auch irgendwie Ok, im Rahmen der Vergangenheit. Man konnte nicht früher - angeblich irgend ein Code; Zeitverschiebung; Sonnenflecken - ach was weiß ich.

Aus der Sicht des Surface spielte sich dann in etwa folgende Szene ab.

Im Hotel angekommen hat man mich an einen der Mitarbeiter übergeben. Leider hat offenbar Microsoft vergessen den Namen meines Käufers auf den Lieferschein zu drucken, was im Hotel zunächst für Verwirrung sorgte, aber ein beherzter Mitarbeiter - nennen wir ihn Hotelmanager - fand das Paket sehr interessant und packte schon mal aus. "Boah, was zur Hölle ist das denn?" schrie er "gleich mal ausprobieren." Das war so gegen 10 Uhr. Zu seinem Pech wurde er dann doch wieder vom Tagesgeschäft eingeholt, denn weiter als bis zum Einrichten des WLan kam er nicht. Nun stand ich hier so rum, ungenutzt und etwas deplatziert.
Nach gut einer Stunde tat sich was. Einer der Haustechniker kam rein und packte mich recht lieblos wieder zusammen. Irgend etwas war geschehen. Im Hintergrund hörte ich den Manager schnaufen und auch der Techniker war nicht sonderlich erbaut.
Zurück im dunklen Karton, wurde ich an jemand anderen übergeben. Offenbar handelte es sich hier um jemanden, der mich erwartet hatte, denn ich hörte aus dem Karton heraus: "da isses, cool".

Liebe Leser, ich kann euch sagen, dass so ein Gesicht eines Herren ziemlich bedeppert aussieht, wenn man ihm sein unerwartetes Spielzeug einfach so weg nimmt.



So viel dazu erst einmal. Im nächsten Blog Post gehe ich auf die ersten Eindrücke und Erfahrungen ein. Seid euch gewiss, es wird kein Blatt vor den Mund genommen.

~janekf