Alles nur Ereignis



Es ist der 16. Oktober 2014, das Wetter schickt sich nicht an Herbst zu werden. Im Gegenteil es mach eher den Eindruck, dass es sich zurecht gemacht hat, für die bevortehenden drei Tage. Es ist Developer Open Space Zeit. Eine Zeit, bei der sich gut 200 Entwickler in Leipzig treffen, um gemeinsam über Themen zu diskutieren, die sie selber bestimmen und daher besonders interesieren.

Ach ich lass es lieber, den Open Space zu beschreiben, man muss es selber mit erleben. Jahr für Jahr ändert sich das Flair. Mal ist es nerdig, mal philosophisch. In diesem Jahr könnte man von heterogen sprechen. Viele unterschiedliche Themen haben es in die Agenda geschafft und Kassenschlager der Vorjahre blieben außen vor. Das ist der Open Space in Leipzig.

Torsten Weber (einer der Organisatoren des Open Space) fragte mich einige Wochen zuvor, ob ich einen Workshop halten möchte, einen Tag vor dem Event, für die gleichen Teilnehmer. Na klar sage ich da zu und schlage eines meiner Kernthemen vor - das EventSourcing. Keine Sorge, ich werde jetzt nicht darüber schreiben, was das ist, dafür ist hier kein Platz.

Es ist der 16. Oktober, ich mache mich fertig, für die kommenden Tage. Viel muss ich nicht einpacken, es ist warm draußen. Vielmehr bin ich aufgeregt auf den morgigen Workshop, denn in der Vorbereitung ist einiges anders gelaufen als gedacht. Naja, so ist das mit der IT, es kommt immer etwas dazwischen.

Auf dem Weg nach Leipzig habe ich Lars Kumbier mitgenommen, er suchte noch nach einer Mitfahrgelegenheit, da die Lockführer mal wieder streiken und er ohne Auto in der Stadt ist.
Die Autofahrt gestaltet sich extrem kurzweilig, da Lars und ich feststellen, dass wir auf einer gewissen Ebene die gleichen Meinungen über Teambuilding und Entwicklungsmethodiken teilen. Toll mal von anderen Menschen bestätigung für seine Ideen zu erhalten.

Es ist immer noch der 16.Oktober und es ist schon viel passiert, denn auch das ist der Open Space.

EventSourcing


Mein erster Workshop auf solch einer Entwicklerveranstaltung. Die Messlatte liegt extrem hoch und ich habe sie selber noch viel höher gelegt. Dass das eine schlechte Wahl war, stelle ich binnen kürzester Zeit fest und ändere sofort mein Konzept für den Worshop. Statt einer Legacy Applikation, die zur EventSorcing Applikation umgebaut werden soll, entscheide ich mich für eine Neuentwicklung, quasi von der Pieke an. Das ist leichter nach zu vollziehen.

Ja und warum fälle ich diese Entscheidung? Es sitzen so viele Teilnehmer im Raum, dass es mir unmöglich gewesen wäre mich auf jeden gebührend konzentrieren zu können.

Also, neues Konzept, gleicher Inhalt.

Bis zur Mittagspause musste leider der Code von den Teilnehmern abgeschrieben werden, zum einen, weil die Netzqualität ziemlich schlecht war aber auch weil ich nicht in der Lage war, die Auflösung des Beamers entsprechend ein zu stellen.

Nun gut, der schwere Anfang wurde überwunden und mit Livecoding und ganz viel praktischem Einsatz konnte der Workshop erfogreich beendet werden. Jeder Teilnehmer hatte am Ende eine funktioniere Applikation, die der Struktur einer EventSourcing Architektur folgt.

Tage später erhielt ich sogar noch weitere Lösungen, an denen weiter geschraubt wurde. Das finde ich super, dass hier noch weiter gearbeitet wurde. Vielleicht konnte ich ja doch den ein oder anderen Entwickler mit dem EventSourcing Virus infizieren. :)

Es ist der 17.Oktober 2014 und ich bin sehr zufrieden, auch wenn es anfangs holprig war. Versprochen, beim nächsten Mal klappt es auf jeden Fall.
Auch das kann der Open Space sein.


Open Space

Langsam füllt sich der große Raum im Commundo Tagungshotel. Ab 10 Uhr sollten eigentlich alle da sein und das Zusammenstellen der Agenda kann beginnen. Einige Themen sind schon bekannt, weil sie in einer World Coffee Runde ermittelt wurden. So gelingt einem der Einstieg in dieses Konferenzformat viel leichter. Ja und dieses Jahr sind sehr viele neue Gesichter zu sehen. Also gibt es auch viele, die erst eineml sehen müssen, wie es funktioniert.

Viele Themen kommen ans Board, sehr viele. Einige davon schieben wir in den Sonntag - ja das darf man - genau so, wie ab zu stimmen, in welchem Raum zu welcher Zeit welches Thema besprochen wird.

Als die Agenda fertig ist, beginnt das Gewusel. Das beliebteste Foto in den kommenden Minuten ist die Agenda selbst. Dies wird zu Hauf über Twitter veröffentlicht, so dass eigentlich jeder im Raum den Plan auf seinem Smartphone abspeichern kann.

Stunde um Stunde vergeht. Die Gespräche zwischen den Sessions gestalten sich genau so interessant, wie die Sessions selber.

Es ist der 18. Oktober - es ist Open Space.

Wenn man die Zeit zwischen den beiden Tagen normal verbringen möchte, dann geht man am ertsen Tag bis mindestens 4 Uhr früh ins Joseph Pub und versucht fest zu stellen, welche Themen noch vorgestellt werden sollten. Die irresten Dinge kommen da auf den Tisch. Aber nicht alles wird am Sonntag vorgestellt.

Der 19. Oktober hat begonnen.

Wie schon am Tag zuvor, besucht man die Sessions, die einen interessieren. Ich konnte glücklicherweise noch einmal eine Session einberufen, die ich tags zuvor verpasst habe. So komme ich in den Genuss EventStorming kennen zu lernen. Eine Methodik, die verwendet wird, wenn man eine Applikation, die nach DDD modelliert wird, strukturieren möchte. Super Angelegenheit.

Plötzlich ist die Zeit rum, die Teilnehmer dünnen sich aus. Die ersten fahren nach Hause, auch ich denke darüber nach. Noch ein paar Gespräche und das Verabschieden nicht vergessen, dann kann es los gehen.

So viele Eindrücke schon wieder und die Gewissheit, das was ich im kommenden Jahr vor habe, endgültig um zu setzen.

Es ist der Abend des 19. Oktober, das war mein Open Space.