Komm mal wieder raus


Vom 15.06. bis 18.06.2015 findet zum wiederholten Male die DWX, eine Entwicklerkonferenz in Nürnberg, statt. Auch in diesem Jahr darf ich mich zu den Sprechern zählen, worüber ich sehr froh bin. Zum einen trifft man wieder Kollegen, die für regelmäßige Besuche zu weit weg wohnen und zum anderen darf ich unter anderem einen Vortrag halten, der viel weniger technische Inhalte vermittelt, sondern mehr in die sozial kommunikative Ebene von Teams geht.



Doch bevor ich etwas mehr darüber verliere, möchte ich einen Vortrag über Event Storming erwähnen, den ich zusammen mit Marco Heimeshoff, einem Kollegen aus der Community, halten werde.

Aus meiner aktuellen Sicht, macht sich eine Methode auf den Weg, das iPhone der Methoden zu werden, simpel revolutionär. Im Kern geht es darum, mit einfachen Mitteln, Geschäftsprozesse zu beschreiben. Diese Beschreibungen werden aktiv in den Entwicklungsprozess von Software eingebettet, sodass ein allgegnwärtiges gemeinsames Bild des Systems in den Köpfen der Stakeholder entsteht. Kommunikationsbarrieren und (all zu oft im Weg stehende) Befindlichkeiten werden instinktiv beseitigt. Dass die Dokumentation nebenbei auch noch entsteht, bildet das Sahnehäubchen bei Event Storming.
Ich bin begeistert von dieser Methode und hoffentlich schaffen wir es, diese Begeisterung unter die Leute zu bringen.


Der anfänglich erwähnte Vortrag möchte mit Barrieren innerhalb von Teams aufräumen. All zu oft erleben wir es, dass ein Kollege den Commit vom Vortag eines anderen zurückrollt und nicht ein Wort darüber verliert. In anderen Situationen geraten Entwickler in schier endlose Diskussionen um scheinbar unbedeutenden Code. Oder, was auch viel zu oft passiert, sind Missverständnisse von Architekturen, die zu Grabenkämpfen führen.
Wenn man in solchen misslichen Situationen versucht Klärung zu schaffen, gerät man wieder in eine endlose Diskussion oder im schlimmsten Fall in einen Streit.

In den letzten Jahren bin ich auch des öfteren in solche Situationen geraten. Anfänglich hatte ich keine Idee, wie man konstruktiv darauf reagieren kann. Inzwischen hat sich eine Erkenntnis heraus kristallisiert, unterstützt durch diverse Gespräche mit Personen, die sich wirklich auskennen.

Wir Menschen sind einfach gestrickt. Wir leben in Symbiose bzw. im Gleichgewicht miteinander. Unser Bestreben ist es entweder ein Nest zu bauen oder mit wehenden Fahnen Neues zu entdecken (siehe von Siedlern und Entdeckern). Durch diesen Unterschied entsteht in vielen Situationen eine kommunikative Schlucht, die scheinbar nicht zu überwinden ist. Dabei ist die Lösung so einfach wie simpel.

Mit diesem Cliffhanger lasse ich euch jetzt allein und freue mich auf die Teilnehmer der DWX.  :)


~janekf